Bochumer Linguistik-Tage
 
 

10. Jahrestagung der
 
 

Gesellschaft für Sprache und Sprachen (GeSuS) e.V.
 
 

vom 26. - 28. 3. 2001




In Bochum gibt es nicht nur Starlight Express, Bergbau-Museum und Schauspielhaus, sondern neuerdings auch wieder Bundesliga-Fußball und im März 2001 sogar Vorträge aus allen Bereichen der Sprachwissenschaft, Phonetik, Sprachunterricht, Psycholinguistik, Sprachgeschichte, Sprechwissenschaft, Computerlinguistik, Soziolinguistik, etc.


Die Gesellschaft für Sprache und Sprachen e.V. (GESUS) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich u.a. die Förderung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen Sprache im Allgemeinen und mit einzelnen Sprachen im Besonderen zur Aufgabe gemacht hat.


Beiträge zu folgenden Themen sind willkommen (Arbeitskreise):

- Methoden, Ergebnisse und neuere Tendenzen in der Phonetik-Forschung

- Deutsche Standardaussprache mit ihren stilistischen Varianten

- Norm und Kodifizierung und ihre unterschiedliche Realisierung

- Grundlagen des Sprechprozesses und die gesprochene Sprache

- Kontrastive und korrektive Phonetik

- Didaktisch-methodische Aspekte der Vermittlung von Artikulation, Koartikulation und Intonation

- Phonetik im Fremdsprachenunterricht


Tagungsgebühr:

für GESUS-Mitglieder ohne festes Einkommen 25 DM

für GESUS-Mitglieder mit festem Einkommen 35 DM

für sonstige TeilnehmerInnen ohne festes Einkommen 35 DM

für sonstige TeilnehmerInnen mit festem Einkommen 45 DM
 
 

Anmeldung (ggf. mit Vortragsthema und Vortragsdauer, sowie einem etwa halbseitigen Abstract) und nähere Informationen (auch zu den Arbeitskreisen) bei:

Robert J. Pittner
Steeler Str. 168
45884 Gelsenkirchen

Tel. 0209 / 1209441 (zwischen 18 und 20 Uhr)
 

Nach Überweisung der Tagungsgebühr (wegen der hohen Gebühren für Auslandsüberweisungen bitten wir TeilnehmerInnen, die kein Konto in Deutschland haben, die Gebühr erst in Bochum im Tagungsbüro zu bezahlen) auf das GESUS-Konto 88 32 300 bei der Bank für Sozialwirtschaft in München (BLZ 700 205 00) - Stichwort: Tagung - wird das endgültige Programm Mitte März zugeschickt.
 
 

Anmeldeschluß: 12. 2. 2001



Arbeitskreise (Programme):

Phonetik, Sprecherziehung und gesprochene Sprache (Leitung: Lívia Adamcová)

Pragmatik (Leitung: Anita Fetzer & Karin Pittner)

Der verbale Bereich im Deutschen - das Verb und dessen Kategorien aus der Sicht eines DaFlers (Leitung: Ružena Kozmová)

Soziolinguistik (Leitung: Dietrich Hartmann & Heinz Menge)

Komparative Syntax (wird wegen starker Beteiligung nicht-deutscher Sprecher in Deutsch und Englisch abgehalten) (Leitung: Peter Öhl)

Slawistik (Leitung: Nevenka Petkovic)

Kategorien, Relationen und ihre Versprachlichung (Leitung: Swetlana Poljakova)


Arbeitskreis Phonetik, Sprecherziehung und gesprochene Sprache (Leitung: Lívia Adamcová)

Beiträge zu folgenden Themen sind willkommen:
- Methoden, Ergebnisse und neuere Tendenzen in der Phonetik-Forschung
- Deutsche Standardaussprache mit ihren stilistischen Varianten
- Norm und Kodifizierung und ihre unterschiedliche Realisierung
- Grundlagen des Sprechprozesses und die gesprochene Sprache
- Kontrastive und korrektive Phonetik
- Didaktisch-methodische Aspekte der Vermittlung von Artikulation, Koartikulation und Intonation
- Phonetik im Fremdsprachenunterricht


Arbeitskreis Pragmatik (Leitung: Anita Fetzer & Karin Pittner)

Der Arbeitskreis ist für alle Themen der linguistischen Pragmatik offen. Besonders willkommen sind Beiträge zur Gesprächsanalyse, zur interkulturellen Kommunikation, zur Genderforschung, zur Medienkommunikation und zur Schnittstelle zwischen Grammatik und Pragmatik.


Arbeitskreis Der verbale Bereich im Deutschen - das Verb und dessen Kategorien aus der Sicht eines DaFlers (Leitung: Ružena Kozmová)

Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit Verblexemen, sowohl unter morphematisch-morphologischen (Verb) als auch unter morphologisch-semantischen (Aktionsarten, Aktionsartklassen) Aspekten. Außerdem geht es um Kategorien wie Tempus, Genus, Modus, Numerus und Person, denen innerhalb einer Mikro- und Makrostruktur eine spezifische Rolle zukommt. Daneben geht es um den verbalen Bereich, d.h. um das Verb und dessen Komplemente, die insbesondere im Bereich der Prädikate zur Geltung kommen und eine starke Aussagekraft innerhalb des Textes oder der Situation bewirken können.


Arbeitskreis Soziolinguistik (Leitung: Dietrich Hartmann & Heinz Menge)

In diesem Arbeitskreis soll diskutiert werden, ob bestimmte Fragestellungen der Soziolinguistik, die passé zu sein schienen, nicht wiederaufgegriffen werden müßten. Ulrich Ammon jedenfalls ist der Meinung, daß es in der Schule heute eine massive Benachteiligung der von ihm "Ruhrdeutsch-SprecherInnen" Genannten gibt. Sollte das der Fall sein, wäre das Problem der "Sprachbarriere" von unverminderter Brisanz und sollte Gegenstand empirischer Untersuchungen sein.

Allerdings ist der empirische Zugang schwierig und erfordert erhebliche theoretische und methodische Anstrengungen. V.a. ist der Sprachbegriff zu diskutieren. Was bedeutet z.B. "Ruhrdeutsch"? Handelt es sich hier um eine eigene Varietät oder eher um ein spezifisches Set von Varianten? Ist eine Zuordnung zu sozialen Schichten zu erwarten oder dürfte man es mit gruppenspezifischem Sprachverhalten zu tun haben?

Einzubeziehen in entsprechende Untersuchungen wären auch die Wertungen, die bestimmte sprachliche Signale bei Lehrerinnen und Lehrern auslösen. Sind hier Stereotype im Spiel, die Sprachverhalten mit Schichtzugehörigkeit oder gar mit intellektuellen Fähigkeiten kombinieren?

Zu einzelnen Ausschnitten aus dem Problemkreis werden sich einige Kolleginnen und Kollegen in Vorträgen äußern. Breiten Raum soll aber die Diskussion einnehmen, ob die "klassische" Soziolinguistik ein "Erweckungsküßchen" (Ammon/Kellermeier 1997) braucht.


Arbeitskreis Komparative Syntax  (Leitung: Peter Öhl)

Die Aufmerksamkeit der ArbeitskreisteilnehmerInnen soll dem typologischen Vergleich von Satzbau gelten, wobei strukturalistische, formalistische und generativistische Ansätze willkommen sind. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf syntaktischen Wandel gerichtet. Mögliche Themen wären: Wortstellung, Flexionsformen, komplexer Satzbau, Kasussystem, Darstellung der Illokutionstypen u.ä. Damit zusammenhängende Phänomene können praktisch bzgl. aller Sprachen der Welt behandelt werden.


Arbeitskreis Slawistik (Leitung: Nevenka Petkovic)

In diesem Arbeitskreis soll ein Querschnitt der sprachwissenschaftlichen und fachübergreifenden slawistischen Forschungen präsentiert werden. Alle Vorträge, die sich mit der Untersuchung slawischer Sprachen befassen, sind willkommen.


Arbeitskreis Kategorien, Relationen und ihre Versprachlichung (Leitung: Swetlana Poljakova)

Das Thema dieses Arbeitskreises sieht Beiträge über morphologische, lexikalische sowie syntaktische und prosodische Mittel der Versprachlichung verschiedener Kategorien und Relationen vor. So sind Vorträge über freie und gebundene Morpheme, syntaktische Phänomene oder prosodische Mittel willkommen, deren Ziel es ist, sprachliche Realisierungen einer Kategorie oder Relation darzustellen, und zwar sowohl einzelsprachlich als auch anhand mehrerer Sprachen, egal ob synchron oder diachron.
 


IMS Stuttgart / Peter Oehl / Last Modified: 01-Mar-01 (oehl)